Vorschulische Verkehrserziehung

Kindheit heute - Stichwort zur veränderten Lebenswelt von Kindern


Verinselte Kindheit

früher: Kinder eroberten sich ihre Umwelt
in konzentrischen Kreisen, der
Aktionsradius wurde vom Elternhaus
ausgehend allmählich größer.

heute: Kinder werden von ihren Eltern
meist mit dem Auto zu verschiedenen
Aktivitäten (Wohnung von Freunden,
Spielplätze, pädagogische Institutionen,
Vereine) gebracht.
Durch die Trennung der Funktionen wie
Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit hat
sich eine erhöhte Verkehrsbelastung der
örtlichen Straßen ergeben. Für Kinder ist
die Straße nicht mehr Spielraum, sondern
Verkehrsbereich, vor dessen Gefahren sie
geschützt werden müssen.

Behütete und institutionalisierte
Kindheit

früher: Kinder konnten am Leben der
Erwachsenen teilnehmen, mit aufs Feld
gehen oder den Vater in der Werkstatt
besuchen. Kinder konnten mit ihren
Spielkameraden in der Wohnumgebung auf
Entdeckungsreise gehen, am Bach Dämme
bauen oder auf Straßen Ball spielen.

 

 

heute: Kinder wachsen häufig in speziellen
Kinderwelten auf. Kinderzimmer, Kinder-
garten, Kinderspielplatz, Kindertheater,
Kinderturnen ...
Dabei werden sie meist von professionellen
Erziehungspersonen angeleitet oder
beaufsichtigt. Sie haben wenig Gelegenheit,
zu unbeaufsichtigtem Spiel und eigen-
ständigem Erkunden ihres Umfelds.
Durch den Rückzug in die Innenräume fehlt
ihnen oft die Möglichkeit, ihre motorischen
Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln.

Konsumkindheit

früher: Kinder hatten relativ wenig
vorgefertigte Spielsachen. Sie mussten mit
kreativen Ideen sich aus einfachen
Materialien Spielzeug herstellen oder
Spielideen entwickeln.

heute: Kinder werden mit vorgefertigtem
Spielzeug überhäuft. Das Spielzeug ist so
perfektioniert, dass nur wenige, meist
vorgegebene Aktivitäten damit möglich
sind. Das Fernsehen und andere
elektronische Medien nehmen einen großen
Raum im Leben der Kinder ein. Sie
erfahren die Wirklichkeit oft nur aus
zweiter Hand und haben wenig Anreize,
sich zu bewegen.


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